Sonderveranstaltungen

 

  SV-FS-10: Donnerstag, 26.09.2019 / 10:30 – 12:00 Uhr, Raum: OS40 – HS-HB


Kommunen machen das! Über die Neudefinition der Rolle von Städten und Gemeinden im Kontext von Migration und Flucht.

Sitzungsleitung: Felicitas Hillmann, Erkner/Berlin; Andreas Farwick, Bochum
Podium: Petra Bendel, Erlangen-Nürnberg; Hannes Schammann, Hildesheim; Katrin Schade, Leipzig; Laura Calbet Elias (Erkner/Berlin)

Es ist die Stunde der Kommunen: Sie sehen sich nicht länger nur als ausführende Instanz der Bundes- und Landespolitik, sondern sie mischen sich zunehmend aktiv in die Gestaltung von Migrationspolitik ein, der local governance of migration.
Dieser Beitrag beleuchtet neue Ansätze in der proaktiven Bearbeitung von Migration und Flucht im europäischen Kontext. Viele Kommunen sind dabei, ihre Steuerungsinstrumente veränderten Migrationsrealitäten anzupassen und sie nutzen hierfür politisch-partizipatorisch und organisatorische Spielräume stärker aus, entwerfen neue good practises, zum Beispiel zur relocation. Entsprechendes gilt für die veränderte agency der Geflüchteten selbst. Es gilt, ein matching von Bedürfnissen und Kenntnissen herzustellen, das beide Seiten gleichermaßen berücksichtigt. Wir konzentrieren uns auf international diskutierte Initiativen, die eine Chance für ein besseres matching zwischen den verschiedenen Akteuren – u. a. auch der Zivilgesellschaft – bieten.

 

  SV-FS-17 (L2-FS-053.2): Donnerstag, 26.09.2019 / 10:30 – 12:00 Uhr, Raum: JMS2 – HS-K


Critical Military Geography II: Roundtable on Critical Military Studies

Sitzungsleitung: Alexander Vorbrugg, Bern; Veit Bachmann, Frankfurt/Main
Podium: Teresa Koloma Beck, München/Hamburg; Kathrin Hörschelmann Jena; Matthew Rech, Plymouth; Philip Steinberg, Durham

Following up on the preceding paper session “Kritische Militärgeographie I” this roundtable discusses militarism as a constitutive component of spatially differentiated everyday worlds. Even in supposedly peaceful places, military institutions, financial actors and research institutions are involved in military affairs (Woodward 2004). In other places, militarism articulates in daily threats and (often sexualised) violence. Militarization also includes the strengthening of armed non-state groups, the militarization of the police, and the return of national power politics and realpolitik. Militarization can jeopardize democratic structures, but it also provokes political counter-reactions.
The neglect of military geography in German-speaking geography is on the one hand connected with the history of the discipline (Lacoste 1976, Michel 2016), but on the other hand also with „our“ privileged position of not (yet) being immediately confronted with these developments. However, this supposed distance from the „military“ stands in contrast to the extensive entanglements between the everyday and military infrastructures, which are often closer to „us“ than we may assume (hidden militarism). In this session, we question this neglect. Following debates on the geography of violence (Korf and Schetter 2015) and critical military geography (Bachmann and Stenmanns 2018, Rech et al 2015), this session offers a platform for critical perspectives on the military, militarism and militarization.

 

  SV-FS-07: Donnerstag, 26.09.2019 / 14:15 – 15:45 Uhr, Raum: JMS2 – HS-K


Digitalisierung – räumliche Konsequenzen für Entrepreneurship und betriebliche Innovationen: Geographien im Jahre 2050

Sitzungsleitung: Martina Fuchs, Köln; Rolf Sternberg, Hannover
Podium: Melanie Arntz, ZEW Mannheim und Universität Heidelberg; Martin Krzywdzinski, Wissenschaftszentrum Berlin; Johannes Winter, Acatech, München

Die Digitalisierung wird in der wirtschaftsgeographischen Theorie bisher sehr verschieden gedeutet. Manche sehen die digitale Infrastruktur als Beitrag zu einer ‚flat world‘ (Friedman 2005), in der das spezifisch Lokale an Relevanz verliert. Andere betonen den Digital Divide als fehlenden Zugang zu I+K-Technologien, was räumliche Disparitäten erzeuge (Gilbert et al. 2008). Einige Beiträge interpretieren Digitalisierung allein als technisches Medium, andere sehen auch Eigenlogiken und -dynamiken (Cox 2008, Garretsen/Martin 2008). Erstaunlich wenig theoretische und besonders empirische Evidenz existiert zu den räumlichen Implikationen der Digitalisierung (Moriset/Malecki 2009, Whitacre et al. 2014). In jüngerer Zeit wird diskutiert, ob von der Digitalisierung revolutionäre Kräfte (Industrie 4.0) oder eher evolutionäre Veränderungen hervorgehen. Unklar sind diesbezüglich die Effekte auf Orte und auf internationale Wertschöpfungsketten (Lütkenhorst 2018).

Diese Podiumsdiskussion blickt auf das Jahr 2050. Wissenschafter_innen aus Humangeographie und benachbarten Disziplinen zeigen Trends auf, entwickeln Zukunftsszenarien und diskutieren Implikationen für die geographische Theoriebildung. Dabei richtet sich die Perspektive auf Entrepreneurship und betriebliche Innovation. Dies schließt neue Geschäftsfelder und Beschäftigungswachstum ebenso ein wie Beschäftigungsverluste und qualifikatorischen Wandel.

 

  SV-FS-14: Donnerstag, 26.09.2019 / 14:15 – 15:45 Uhr, Raum: WR400 – R-03.70


Räume der Kindheit – eine Buchlesung

Sitzungleitung: Verena Schreiber, Freiburg; Jürgen Hasse, Frankfurt/Main
Vortragende: Susan Chales de Beaulieu, Hamburg; Robert Pütz, Frankfurt/Main; Simon Runkel, Heidelberg

Es klafft eine Lücke in der Kindheitsforschung, was ihre randständigen, verdeckten, tabuisierten und scheinbar langweiligen Orte und Räume betrifft. Die Buchlesung widmet sich diesen oft übersehenen »Räumen der Kindheit«. Gleichsam vorbei an institutionellen Hot Spots der Vergesellschaftung von Kindern nehmen drei Autor*innen für uns die Spuren zu einigen gewöhnlichen wie unauffälligen Plätzen des täglichen Lebens auf. Die aufgesuchten Orte und Räume werden als Chiffren machtpolitisch umkämpfter Schauplätze der Sozialisation ebenso erschlossen wie als situative Erlebniswelten, an denen kindliche Welt-Beziehungen gelebt werden.

Hasse, Jürgen und Verena Schreiber (Hrsg. 2019): Räume der Kindheit. Ein Glossar. Bielefeld: transcript.

 

  SV-FS-16: Donnerstag, 26.09.2019 / 14:15 – 15:45 Uhr, Raum: OS40 – HS-HB


How (not) to publish? Zum Verhältnis von Verlagswesen und Wissenschaft im digitalen Zeitalter

Sitzungsleitung: Susanne Heeg, Frankfurt/Main; Julia Lossau, Bremen
Podium: Boris Braun, Köln; Ulrike Gerhardt, Heidelberg; Benedikt Korf, Zürich; Roland Wagner, Frankfurt/Main

Wie viel darf der Zugang zu öffentlich geförderten Forschungsergebnissen kosten? Im Juli 2018 wurden die Verhandlungen zwischen Elsevier einerseits und den Vertreter*innen deutscher Universitäten andererseits ausgesetzt, weil sich in dieser Frage keine Einigkeit erzielen ließ. Elsevier ist der herausragende, aber nicht einzige Fall eines internationalen Verlages, dessen Geschäftsmodell auf der von öffentlichen Geldern finanzierten Arbeit von Wissenschaftler*innen basiert und der diese Arbeit in der Form von hohen Publikationskosten der Wissenschaftscommunity bzw. den Bibliotheken wieder in Rechnung stellt. Während diese Verlage von Finanzmarktanalysten und Investoren angesichts ihrer Profite gelobt werden, bedeuten die hohen Publikationskosten eine große Belastung für die Bibliotheken.

Das Podium nimmt den Streit um die Kosten von Open Access zum Anlass, über die Herausforderungen zu diskutieren, die der wissenschaftliche Publikationsmarkt an uns als Geograph*innen stellt. Zu diesem Zweck analysieren die Diskutant*innen die komplexe Rolle, die die großen Verlage in der akademischen Wissenschaftsproduktion spielen. Darüber hinaus beschäftigen sie sich mit der Frage nach den Alternativen, die es zum Publizieren bei Elsevier und Co. gibt.

Auf dem Podium sind unterschiedliche Perspektiven auf den wissenschaftlichen Publikationsmarkt vertreten. Dr. Roland Wagner (Frankfurt) ist Fachreferatsleiter der Bibliothek Naturwissenschaften an der Universitätsbibliothek Johann Christian Senckenberg in Frankfurt am Main. Als Herausgeber der Geographica Helvetica kooperiert Prof. Dr. Benedikt Korf (Zürich) mit einem deutschen Open-Access-Verlag mit Sitz in Göttingen. Prof. Dr. Ulrike Gerhardt (Heidelberg) engagiert sich in Common Ground, einem Non-Profit-Netzwerk mit eigenen Konferenzdiensten und Publikationsorganen. Prof. Dr. Boris Braun (Köln) ist Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats des VGDH, der „anerkannte geographische Fachzeitschriften“ listet.

 

  SV-FS-03: Donnerstag, 26.09.2019 / 16:15 – 17:45 Uhr, Raum: OS40 – HS-NG


Kiel 1969: Ein Erinnerungsort der Geographie

Sitzungsleitung: Benedikt Korf, Zürich; Ute Wardenga, Leipzig
Podium: Ulf Strohmayer, Galway; Julia Verne, Bonn; Peter Weichhart, Wien

Kiel 1969. Geographentag. Nun findet die Revolution auch in der Geographie statt. So will es eine weitverbreitete Erzählung. «Kiel 1969» ist seither zu einem Erinnerungsort der deutschsprachigen Geographie geworden, anhand dessen aktuelle Trends verortet werden – als «neu», als «revolutionär» gepriesen. Im Gleichklang damit wird das, was davor war, als «reaktionär», als «untheoretisch», als «essentialistisch» abgewertet. Aber wie so oft, haben diese Erzählungen nur wenig mit dem gemein, was damals «wirklich geschah». Vielmehr wird «Kiel 1969» als Erinnerungsort zur Waffe in der inner-disziplinären Positionierung. Geschichte ist eben immer eine Erzählung – mit einem Narrativ, mit Autor*innen, mit einem Zielpublikum, mit einer Agenda und einem Erzählhabitus.

In dieser Podiumsdiskussion bitten wir Geographinnen und Geographen aus unterschiedlichen Generationen um kurze, provokative Thesen zur Frage, welche Erzählung von Kiel für sie wichtig war, warum und welche Rolle diese Erzählung in ihrer eigenen Biographie hatte – und welche Rolle der Erinnerungsort «Kiel 1969» in disziplinären Auseinandersetzungen ihrer Ansicht nach gespielt hat. Das Gespräch verhandelt damit nicht nur die Erinnerungspolitik zu «Kiel 1969» in der deutschsprachigen Geographie, sondern wirft zugleich grundsätzlichere epistemologische Fragen zur geographischen Theoriegenese auf. Das Podiumsgespräch wird eingeleitet von Ute Wardenga, die eine kurze disziplingeschichtliche Einordnung von Kiel 1969 vornimmt, und moderiert von Benedikt Korf.

 

  SV-FS-09: Freitag, 27.09.2019 / 8:30 – 12:00 Uhr (mit 30 min. Pause), Raum: OS40 – HS-HB


(Don’t) mind the gap – Geographiedidaktik und Schulpraxis im Dialog seit 1969 und in Zukunft

Sitzungsleitung: Inga Gryl, Duisburg-Essen;  Karl Walter Hoffmann, Mainz
Teilnehmende: Itta Bauer, Zürich; Wolfgang Gerber, Leipzig; Gabriele Gottschalk, Frankfurt/Main; Carola Helltsgruber, Salzburg; Ingrid Hemmer, Eichstätt-Ingolstadt; Angela Hof, Salzburg; Anne-Kathrin Lindau, Halle; Martin Lindner, Halle; Paul Lindner, Haan;  Fabian Mohs, Halle; Reto Moor, Zürich; Alma Reinboth, Halle; Constanze Schwind, Leipzig; Sandra Stieger, Salzburg; Robert Vogler, Salzburg)

An der Universität findet die erste Phase der (Aus-)Bildung angehender Geographielehrer*innen statt, in den Studienseminaren die zweite und im weiten Feld der Fort- und auch weiteren Selbstbildung die dritte. Die an der Lehramtsausbildung beteiligten einzelnen Institutionen verfolgen dabei überwiegend jeweils ihre eigene Agenda, geleitet durch eigene Diskurse und (Denk-)Traditionen. Als Vertreter*innen von Schulgeographie und Geographiedidaktik möchten wir zu einem offenen Dialog aufrufen und hierzu den Austausch über das gemeinsame Anliegen ins Zentrum rücken: Geographieunterricht und die Ausbildung von Geographielehrpersonen in allen Phasen. Die Fachsitzung wird sowohl Beiträge beinhalten, welche die Entwicklung des Geographieunterrichts und der Geographiedidaktik zwischen 1969 und 2019 unter dem Gesichtspunkt der Beziehung von Schulgeographie und Universitätsdidaktik darstellen und analysieren, als auch Blicke auf gegenwärtige, gelungene Praktiken der Kooperation und Kollaboration werfen. Werkstattberichte über geplante, laufende oder bereits durchgeführte Projekte, die Geographie und Geographieunterricht aus unterschiedlichen Perspektiven beleuchten und bereichern, dienen hierbei als Anregungen, um gemeinsam ins Gespräch zu kommen, bestehende Netzwerke weiter auszubauen und auf Augenhöhe neue Wege der Kooperation zu suchen.

Während der erste Block der Sitzung vom Input unterschiedlicher Referent*innen – Impulse und Werkstattberichte – lebt, wird im zweiten Block der mittels eines World Cafés organisierte Austausch im Vordergrund stehen. Vor dem Hintergrund der gemeinsamen Verantwortung für geographische Bildung sowie der häufig wahrgenommenen bzw. thematisierten Kluft zwischen Theorie und Praxis von Geographie und Unterricht, die sich im Bewusstsein vieler Akteur*innen und Absolvent*innen der geographischen Lehramtsausbildung festgesetzt hat, will die Sitzung einen Anstoß geben für einen umfassenden, kontinuierlichen Austausch.

 

  SV-FS-11: Freitag, 27.09.2019 / 8:30 – 10:00 Uhr, Raum: JMS2 – HS-K


Gleichwertigkeit der Lebensverhältnisse: Der Beitrag der Daseinsvorsorge zum sozialen Zusammenhalt

Sitzungsleitung: Rainer Danielzyk, Hannover; Axel Priebs, Wien
Vortragende: Claudia Neu, Göttingen/Kassel; Anne Volkmann, Erkner/Jan Matthias Stielike, Mainz; Axel Priebs, Wien/Rainer Danielzyk, Hannover
Podium: Burkhard Jansen, Leiter des Fachbereiches Kreisentwicklung, Bauen, Umwelt und Kultur, Kreis Nordfriesland, Husum; Klaus Einig, Referatsleiter Regionalentwicklung und Regionalplanung, Ministerium für Inneres, Ländliche Räume und Integration, Kiel

Gleichwertige Lebensverhältnisse sind ein höchst aktuelles Thema, nicht nur in der Fachwelt der Raumordnung, sondern in Politik und Öffentlichkeit, wie etwa die Einrichtung einer Regierungskommission von Bund und Ländern zeigt. Gründe dafür sind die – zumindest „gefühlte“ – Abnahme des gesellschaftlichen Zusammenhalts und Zunahme der Peripherisierung von Orten und Regionen. Ein traditioneller Ansatz der Raumordnung zur Gewährleistung des räumlichen Zusammenhalts ist die Ausweisung von Zentralen Orten, in denen die Infrastruktur der Daseinsvorsorge gebündelt werden sollen. Dieser auf Ausstattung und Mindeststandards gerichtete Ansatz wird heute vielfach als zu technokratisch kritisiert, vielmehr die Unterstützung des sozialen Zusammenhalts in Konzepten wie „Soziale Orte“ und Heimatstrategien betont. In der Sonderveranstaltung werden die empirischen Erkenntnisse, politischen Diskurse und Intentionen sowie alternative Konzepte von Fachleuten aus Wissenschaft und Planungspraxis diskutiert.

 

  SV-FS-18: Freitag, 27.09.2019 / 8:30 – 10:00 Uhr, Raum: OS40 – HS-NG


Fair trade and free trade: a contradiction in terms? How economics and economic geography contribute to the debate

Sitzungsleitung: Robert Hassink, Kiel
Podium: Gabriel Felbermayr, Kiel; Christof Parnreiter, Hamburg; Alexandra Hughes, Newcastle, UK; Dorothea Kleine, Sheffield, UK

Fair trade and free trade are often and increasingly discussed in society, both in the media and among citizens and consumers. Also in academic research, both in economics and economic geography, much theoretical and empirical research is devoted to them. But are fair trade and free trade a contradiction in terms? And who is responsible for establishing and stabilizing a fair trade system? What different understandings are there of fair trade in economics and economic geography? How do they see the relationships with global inequality? This panel discussion will focus on these questions, as well as on differences, similarities and complementarities between the disciplines, concerning methods and empirical results.

 

  SV-FS-01: Freitag, 27.09.2019 / 10:30 – 12:00 Uhr, Raum: OS40 – HS-NG


Zur Diskussion gestellt: Die 10 wichtigsten Forschungsthemen und Herausforderungen für die Geographie

Sitzungsleitung: Christoph Schneider, Berlin; Antje Bruns, Trier
Podium: Jörg Bendix, Marburg; Olaf Bubenzer, Heidelberg; Andreas Dittmann, Gießen; Petra Döll, Frankfurt/Main; Hans Gebhardt, Heidelberg; Frauke Kraas, Köln; Ivo Mossig, Bremen; Julia Pongratz, München

Wissenschaftsdisziplinen sind nicht statisch, sondern entwickeln sich mit den technischen Möglichkeiten, den geisteswissenschaftlichen Kontexten und den Herausforderungen der jeweiligen Zeit weiter. So versucht gerade die Sektion Geowissenschaften der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina ihre wichtigsten Forschungsthemen zu identifizieren. Wie positioniert sich die Geographie als Disziplin in diesem Gefüge zu den aktuell wichtigsten Forschungsfragen und Herausforderungen? Gibt es überhaupt einen Konsens darüber wie diese Fragen und Herausforderungen in Bezug zur Geographie zu denken wären? Welche Konsequenz müsste eine solche Standortbestimmung für Lehre und Forschung in unserem Fach haben? Ein divers besetztes Podium von Hochschullehrerer_innen versucht sich gemeinsam mit dem Publikum an einer solchen, sicher umstrittenen Reflexion der Grundfesten der Geographie auf dem Kongress in Kiel.

 

  SV-FS-08: Freitag, 27.09.2019 / 14:15 – 15:45 Uhr, Raum: OS40 – HS-HB


Die Humangeographie im deutschsprachigen Raum: zwischen international-wissenschaftlichen und national-institutionellen Zwängen

Sitzungsleitung: Boris Braun, Köln; Robert Hassink, Kiel
Podium: Christian Berndt, Zürich; Christoph Dittrich, Göttingen; Carmella Pfaffenbach, Aachen; Rolf Sternberg, Hannover

Die Bedeutung des Englischen hat bei Publikationen und Konferenzbeiträgen deutschsprachiger Humangeographinnen und -geographen seit Kiel 1969 deutlich zugenommen. Auch werden in Deutschland, Österreich und der Schweiz zunehmend Konferenzen in englischer Sprache ausgerichtet. Allerdings stammt der Großteil der Autoren- und Herausgeberschaft internationaler Fachzeitschriften weiterhin aus englischsprachigen Ländern. Auch die Debatte um fachbestimmende Paradigmen und Theorien wird nach wie vor aus der anglophonen Welt gesteuert – ein Zustand, der international zunehmend kritisch als angelsächsische Hegemonie diskutiert wird. Gleichzeitig gibt es institutionelle Zwänge, die Publikationen in deutscher Sprache verlangen. Zu nennen wäre hier die Schulgeographie, die vielfach noch immer deutschsprachige Hochschul¬lehre, die Öffentlich¬keitsarbeit sowie die Angewandte Geographie und die damit verbundene Politikberatung.
Die Podiumsdiskussion soll sowohl die Position der deutschsprachigen Humangeographie in der internationalen Scientific Community diskutieren als auch Strategien und praktische Lösungsansätze für die angesprochenen Herausforderungen aufzeigen. Insbesondere soll über folgende Fragen gesprochen werden:

  • Wie hat sich die internationale Orientierung der Humangeographie in den deutschsprachigen Ländern in den letzten Jahren verändert?
  • Inwieweit unterscheidet sich die Humangeographie in den deutschsprachigen Ländern vom angelsächsischen Mainstream der Humangeographie?
  • Welche Herausforderungen ergeben sich aus der zunehmenden Internationalisierung? Was bedeutet dies für den wissenschaftlichen Nachwuchs?
  • Wie ist die deutschsprachige Humangeographie personell und infrastrukturell aufge-stellt, um sich international noch stärker einzubringen?
  • Reicht die internationale Sichtbarkeit der in deutschsprachigen Ländern herausgegeben Fachzeitschriften aus, um der hiesigen Humangeographie international genug Resonanz zu verschaffen?
  • Welche Gründe gibt es, weiterhin in deutscher Sprache zu publizieren? Wie ist mit den sich daraus ergebenden „Doppelbelastungen“ umzugehen?

 

  SV-FS-02: Freitag, 27.09.2019 / 16:15 – 17:45 Uhr, Raum: OS40 – HS-NG


Welchen Beitrag liefert Gesellschaftstheorie heute für eine kritisch-engagierte Geographie?

Sitzungsleitung: Anke Strüver, Graz; Simon Runkel, Heidelberg
Podium: Iris Dzudzek, Moderation, Münster; Susanne Heeg, Frankfurt/Main; Shadia Husseini de Araújo, Brasilia; Jan Hutta, Bayreuth; Benedikt Korf, Zürich; Sarah Klosterkamp , Münster; Boris Michel, Erlangen; Marit Rosol, Calgary

Vor 50 Jahren zwangen gesellschaftliche Veränderungen Geograph*innen in Kiel bestehende Paradigmen zu diskutieren und Neuausrichtungen vorzunehmen. Das Aufbrechen tradierter Denkstile aufgrund gesellschaftlichen Wandels gehört zum Selbstverständnis kritischer Sozialwissenschaften. Zentral steht die Erarbeitung und Anwendung von Gesellschaftstheorien, um kritisch-emanzipatorisch in Gesellschaften hineinzuwirken, und vor allem soziale Ungleichheiten zu adressieren.

Auch heute lässt sich eine Vielzahl von gesellschaftlichen Veränderungen wahrnehmen, die für eine gesellschaftstheoretisch-fundierte Humangeographie von Bedeutung sind. Die erneute Salonfähigkeit von Nationalismen und die Rückkehr autoritärer Politiken markiert anscheinend ein Ende der Einheit von Demokratie und Liberalismus. Postdemokratie und eine aggressiv vorangetriebene Neoliberalisierung führen zu planetarischen Krisen und solchen des Subjekts gleichermaßen. Neue digitale Technologien entpuppen sich im Kontext von Fake News sowie ihrer Einpassung in repressive Überwachungsregimes häufig als Danaergeschenk.

In der Humangeographie lässt sich derzeit ein hohes Interesse an kritischen Gesellschaftstheorien feststellen; offensichtlich hat eine breitenwirksame Sensibilisierung der geographischen Community für die Notwendigkeit gesellschaftstheoretischer Fundierung empirischer Forschung stattgefunden. Es stellt sich die Frage, wie viel interventionistisches Potential mit einer solchen Institutionalisierung einhergeht. Es lassen sich vermehrt Theoriemoden beobachten, die den Begriff der Gesellschaft zugunsten anderer Begriffe (Akteurs-Netzwerke, Praktiken, Assemblages) aufgeben. Beraubt sich die Geographie selbst der Begriffe, die reflektierte Gesellschaftskritik ermöglichen?

Angesichts zunehmend spezialisierter Theorieangebote und sehr spürbaren Änderungen im gesellschaftlichen Zusammenleben möchten wir in dieser Podiumsdiskussion fragen, inwiefern die aktuelle Ausdifferenzierung von gesellschaftstheoretischen Konzepten wissenschaftlich wie gesellschaftlich markante Sozialkritik eher befördert oder behindert.

 

  SV-FS-13: Freitag, 27.09.2019 / 16:15 – 17:45 Uhr, Raum: OS40 – HS-HB


Der Weltklimarat – Spezialbericht zu Ozeanen und der Kryosphäre: Wieder ein Weckruf und keiner hört hin?

Sitzungsleitung: Matthias Garschagen, Bonn; Beate Ratter, Hamburg
Podium: Hans-Otto Pörtner, Co-Chair, IPCC Arbeitsgruppe II; Steffen Regis, Landesvorsitzender der Grünen Schleswig-Holstein; Solveig Schröder, Klimaschutzmanagerin, Bergedorf; Björn Pauschardt, Geographielehrer, Theodor-Storm-Schule Husum; Anke Rasper, Redakteurin, Deutsche Welle

Pünktlich zum Geographie-Kongress im September 2019 wird der IPCC Special Report on the Ocean and Cryosphere in a Changing Climate (SROCC) der Öffentlichkeit vorgestellt. Dieser Sonderbericht wurde seit Sommer 2017 von über 100 Experten weltweit erarbeitet. Aus wissenschaftlicher Sicht geht es darum, den aktuellen Stand des Wissens zu Auswirkungen des Klimawandels in Ozeanen, Küsten- und Glazialzonen zu analysieren und vor allem auch eine Zusammenschau der häufig getrennt behandelten Sphären Meer und Eis in den Fokus zu nehmen. Erwartungsgemäß wird diese Veröffentlichung wieder hohe mediale Aufmerksamkeit erzielen. Ausgangspunkt für unsere Podiumsdiskussion sind Einblicke in die Arbeiten und wesentlichen Befunde des SROCC, die von den beiden Sitzungsleitern als Leitautoren des Berichts vorgestellt werden. Im Anschluss wird diskutiert, welche Bedeutung derartige IPCC-Berichte in der Öffentlichkeit und in der Politik haben. Welche Aufmerksamkeit erzielen diese neuen wissenschaftlichen Erkenntnisse noch? Was bleibt jenseits von Katastrophenszenarien bei der Bevölkerung hängen? Hat der Bericht wirklich die beabsichtigte Politikrelevanz? Und inwiefern sind die Ergebnisse relevant für Bürger?

 

  SV-FS-06: Samstag, 28.09.2019 / 10:30 – 12:00 Uhr, Raum: OS40 – HS-HB


Räume und Orte als verbindende theoretische Grundlagen der Humangeographie?

Sitzungsleitung: Robert Hassink, Kiel;  Sandra Petermann, Mainz
Podium: Heike Egner, Mainz/Klagenfurt; Anton Escher, Mainz; Paul Reuber, Münster; Oliver Ibert, Berlin/Erkner

Räume und Orte werden als Schlüsselbegriffe und grundlegende Konzepte des Faches Geographie bezeichnet. Dennoch scheinen sie, vielleicht gerade angesichts ihrer mannigfaltig zugeschriebenen und durchaus widersprüchlichen Bedeutungen, derzeit immer weiter aus dem Fokus humangeographischer (und insbesondere wirtschaftsgeographischer) Forschung zu rücken – und das obwohl sie laut Soja (2008: 252) grundlegende Kategorien menschlicher Existenz und menschlichen Seins darstellen und somit fest in der Humangeographie verankert sein müssten.
Eingeordnet in das erste Leitthema „Umbrüche und Aufbrüche: Theorien und Konzepte der Geographie im Wandel“, greift die Fachsitzung – 50 Jahre nach dem Geographentag in Kiel – die Relevanz der Konzepte von Räumen und Orten als integrative und theoretische Klammern der Humangeographie auf und möchte einen Rahmen für den Austausch mit FachkollegInnen bieten.
Die Sitzung richtet sich an HumangeographInnen unterschiedlicher Teildisziplinen mit denen wir die folgenden Fragen diskutieren möchten:

  • Wie hat sich das Verständnis und die Konzeptionalisierung von Räumen und Orten in der deutschsprachigen Humangeographie aber auch international seit dem Geographentag in Kiel 1969 entwickelt?
  • Wie werden gegenwärtig Raum und Ort in unterschiedlichen Teildisziplinen der Humangeographie verstanden und konzeptionalisiert?
  • Inwieweit hat der Austausch mit benachbarten Disziplinen das Verständnis und die Konzeptionalierung von Raum und Ort in der Humangeographie beeinflusst?
  • Welche sinnvolle, gemeinsame Basis kann trotz der Fülle von teils widersprüchlichen bisherigen und aktuellen Konzeptionalisierungen von Raum und Ort für die Humangeographie erarbeitet werden, so dass ggf. hierdurch das Zusammengehörigkeitsgefühl im Fach gestärkt werden kann?
  • Welche zukünftige raum-und ortsorientierte Perspektiven und Forschungsthemen (wie z.B. virtuelle Orte, Neogeographie, nicht-Orte) gibt es für die Humangeographie?

 

  SV-FS-19: Samstag, 28.09.2019 / 14:15 – 15:45 Uhr, Raum: OS40 – HS-NG


Perspektiven der Angewandten Geographie 50 Jahre nach Kiel – Entfremden sich die Theoriedebatten der Hochschulgeographie und die Anforderungen einer geographischen Praxis?

Sitzungsleitung: Klaus Kost, Bochum; Klaus Mensing, Hamburg
Vortragende: Henning Nuissl, Berlin; Simon Runkel, Heidelberg
Podium: Britta Klagge, Bonn; Marie Klemsmann, Aachen; Götz von Rohr, Buchholz; Christoph Winkelkötter, Geschäftsführer Gesellschaft für Wirtschafts- und Tourismusentwicklung Starnberg

Kiel 1969 bedeutete auch für die Angewandte Geographie in Praxis wie Theorie einen Scheidepunkt. Berufsgeographen und -innen, so nannten sich die späteren Diplom-Geograph*innen, heute Bachelor und Master, fanden zunehmend Beachtung, auch wenn die Debatten in und mit der Hochschulgeographie oftmals dem Bohren dicker Bretter gleichkamen. Aber diese Ereignisse und Entwicklungen sind Geschichte. Heute sind Geograph*innen begehrte Beschäftigte in vielen Berufsfeldern, sind Themen der Angewandten Geographie fest verankert in der Hochschulgeographie. Dennoch – besser kann man immer werden.

Doch wie wird die Entwicklung in Zukunft sein? Gibt es erkennbare Trends in Theorie und Praxis? Wie verändern sich die Arbeitsmärkte? Sind neue Handlungsfelder in Sicht – mit neuen Anforderungen an Theorie und Lehre der Geographie an den Hochschulen? Muss der Transfer aus der Forschung in die Praxis effizienter organisiert werden, um angesichts komplexer werdender Probleme und Akteurskonstellationen machbare und anwendbare Lösungen anzubieten und politische Entscheidungen vorzubereiten? Es geht aber auch um kritische Reflektionen, die im dialektischen Diskurs zu betrachten sind. Entfremden sich Theoriedebatten der Hochschulgeographie und Anforderungen einer gesellschaftlichen Anwendung, für die die vielen engagierten Geograph*innen außerhalb der Geographischen Institute stehen?

 

  SV-FS-04: Sonntag, 29.09.2019 / 14:15 – 15:45 Uhr, Raum: OS40 – HS-HB


Praxistheorien in Forschung und Lehre: Vorstellung und Diskussion der Ergebnisse des Netzwerks Humangeographie nach dem Practice Turn

Sitzungsleitung: Jonathan Everts, Halle; Florian Dünckmann, Kiel
Podium: Christine Wenzl, Halle; Klaus Geiselhart, Erlangen;  Susann Schäfer, Jena;  Jan Winkler, Erlangen

Praxistheoretische Ansätze werden seit einiger Zeit verstärkt in der Humangeographie rezipiert und für die empirische Forschung genutzt. Mit der Fokussierung sozialer Praktiken verorten sie komplexe soziale Phänomene in konkreten Situationen und heben die Rolle des körperlichen Tuns in seiner materiellen Umwelt für die Konstitution sozialer Wirklichkeit hervor. Gleichzeitig weisen ihre theoretischen Vokabulare verschiedene konzeptionelle Bezugspunkte auf, sodass nicht von der Praxistheorie gesprochen werden kann. Das Netzwerk „Humangeographische Forschungsperspektiven nach dem Practice Turn in den Sozialwissenschaften“ hat sich über die letzten Jahre intensiv mit der Vielschichtigkeit, Relevanz und den Anwendungsmöglichkeiten der Praxistheorien beschäftigt. In der Fachsitzung werden erst einige Ergebnisse in Form von Kurzvorträgen vorgestellt. Anschließend findet eine Podiumsdiskussion statt. Dabei soll es nicht nur um die Relevanz der Theorien für die Forschung gehen. Es wird auch der Frage nachgegangen, welchen Stellenwert Praxistheorien für die Lehre und für die „Praxis“ haben.

 

   SV-FS-05: Sonntag, 29.09.2019 / 14:15 – 15:45 Uhr, Raum: JMS2 – HS-K


Quo vadis Tourismusgeographie? – Theorien, Konzepte und empirische Befunde zum Stand einer Disziplin, die 1969 noch nicht existierte

Sitzungsleitung: Marius Mayer, Greifswald; Nadine Scharfenort, Wiesbaden
Vortragender: Hans Hopfinger, Eichstätt
Podium: Werner Gamerith, Passau; Hans Hopfinger, Eichstätt; Marion Karl, Brisbane; Frauke Kraas, Köln; Dieter K. Müller, Umeå Universitet, Schweden; Julia Peters, Kempten

Die Tourismusgeographie ist Element mehrerer Paradoxien: Während die globalen Reiseströme und deren Auswirkungen (z.B. Touristifizierung) neue Höhepunkte erreichen, nimmt die Bedeutung innerhalb der deutschsprachigen Geographie gemessen an Professuren und Studiengängen ab, und die akademische Ausbildung verlagert sich auf die Fachhochschulen. Diese Entwicklung ist aus Arbeitsmarktperspektive nachvollziehbar, schwächt aber mangels Forschungsauftrages und entsprechender Ressourcen an den FHs die Disziplin als Ganzes. Obwohl auch international eine schwache Stellung der Tourismusgeographie innerhalb der Mutterdisziplin beklagt wird, hat die geographische Perspektive hingegen innerhalb der Tourismusforschung große Bedeutung erlangt. Auch wenn die Tourismusgeographie bisweilen als „theorielos“ und „wenig innovativ“ abgetan wird, fungierte sie z.B. als Vorreiterin in der Nachhaltigkeitsforschung Mitte der 1990er Jahre. Auch die von der Wirtschaftsgeographie verstärkt aufgegriffene evolutionäre Perspektive ist der Tourismusgeographie lange vertraut (z.B. Destinationslebenszyklus-Modell).
Das Forschungsfeld Tourismus und Freizeit leistet als Querschnittsfach einen wesentlichen Beitrag zur Disziplin Geographie, weist internationale Fachzeitschriften mit hohen Impact-Faktoren auf, sorgt für öffentliche Aufmerksamkeit, rekrutiert Studierende, stellt ein wesentliches Berufsfeld für Absolventen dar und ist daher ein unverzichtbarer Bestandteil der Geographie, den es für die Zukunft zu erhalten und zu stärken gilt – gerade wenn man sich einer kritischen Perspektive verpflichtet fühlt und sich Fragen der ökologischen, sozialen und interkulturellen Dimension des Phänomens Tourismus, Raum- und Machtkonstruktionen, sowie raumbezogenen Diskursen widmet.
Die Sitzung zielt darauf ab, diese Entwicklung kritisch Revue passieren zu lassen, die Binnen- und Außenansicht der Disziplin von etablierteren und jüngeren ForscherInnen (auch aus internationaler Warte) aufzuzeigen und künftige Forschungs- und Lehrperspektiven aufzuzeigen.

 

  SV-FS-12: Sonntag, 29.09.2019 / 14:15 – 15:45 Uhr, Raum: OS40 – HS-NG


Das Anthropozän und die Geographie – eine große Herausforderung?

Sitzungsleitung: Thomas Glade, Wien; Andreas Lang, Salzburg
Podium: Heike Egner, Klagenfurt; Niels Hovius, Berlin, Julia Pongratz, München 

Die menschliche Dominanz über die Umwelt ist schon seit langem ein intensiv diskutiertes Themenfeld. Der Begriff Anthropozän wurde durch die Atmosphärenchemie publik gemacht und schnell von den unterschiedlichsten Disziplinen aufgegriffen. Besonders die Chronostratigraphie der Geowissenschaften hat sich exponiert mit der Initiative für ein neues, inzwischen offiziell ausgerufenes Erdzeitalter bei dem der Mensch im Zentrum steht – das Anthropozän. Das Grundkonzept, dass die Gesellschaft die Umwelt global verändert, wird in den verschiedenen Disziplinen sehr unterschiedlich aufgenommen – so auch in der Geographie. Grundlegend ist die inhaltliche Auseinandersetzung der Gesellschaft – Umwelt Wechselwirkung eines der ureigenen Themen der geographischen Forschung.

 

  SV-FS-15: Sonntag, 29.09.2019 / 14:15 – 15:45 Uhr, Raum: HRS7 – HS-3


ECOPOTENTIAL – linking big data from in-situ with remote sensing for earth observation through geoinformatics and models

Sitzungsleitung: Carl Beierkuhnlein, Bayreuth; Ariane Walz, Potsdam
Vortragende: Carl Beierkuhnlein, Bayreuth; Niels Hellwig, Potsdam/Osnabrück; Ariane Walz, Potsdam; Danijela Markovic, Osnabrück; Severin D.H. Irl, Frankfurt/Main; David Kienle, Bayreuth; Dagmar M. Hanz, Frankfurt/Main; Manuel J. Steinbauer, Erlangen; Samuel Hoffmann, Bayreuth; Mirela Beloiu, Bayreuth; Anna Walentowitz, Bayreuth; Michael Manthey, Greifswald; Heinke Jäger, Puerto Ayora

Tremendous amounts of spatial data are made available. Data collections are organized, data repositories are made accessible. This is supported and encouraged by intergovernmental structures such as GEOSS or INSPIRE. The speed of developments in the field of remote sensing is fascinating. Free access to data is key. Sentinel satellites are a role model. Business concepts are encouraged to benefit from these data and to support the implementation of solutions for the threats related to the rapid change in the environment. High spatial resolution and frequent replication of the screening across a multitude ofactive and passive sensors is creating data amounts that could hardly be handled a few years ago. Now, there is the need to benefit from these investments and generate a positive trade-off for stakeholders and societies, by reducing the negative impacts of pollution, climate change and biodiversity loss. Earth Observation is blending in-situ measurements with remote sensing. This allows to relate the spectral patterns from space to contents. Also, traits that cannot be seen from space, such as soil types etc. can be linked with the sensing of surfaces. Almost at real time, and very d rectly focused on the respective problem, spatial analyses can be affected at all places on earth. The Central European drought of the summer 2018, for instance, can be spatially analyzed according to its impact on forests, agricultural fields, grasslands, protected areas etc., already during its ongoing progress.